Name: Regina Wüstefeld
Geburtsjahr: 1967
Beruf: Bibliothekarin an der Ruhr Uni
Wahlkreis: Linden
Funktion:
- Beisitzerin
Sonstiges:
- Bei der Ruhr Universität Bochum für Monographien zuständig
- Fachjurorin beim Peter-Weiss-Preis
Name: Regina Wüstefeld
Geburtsjahr: 1967
Beruf: Bibliothekarin an der Ruhr Uni
Wahlkreis: Linden
Funktion:
Sonstiges:
Name: Nicole Marie-Luise Scheer
Geburtsjahr: 1971
Beruf: Kauffrau
Wahlbezirk: Wattenscheid West/Leithe
Funktion:
Politische Gremien:
Name: Wolfgang Bernhard Karl Demolsky
Geburtsjahr: 1945
Beruf: Zahntechnikermeister (selbständig mit einem Dentallabor in der Bochumer Innenstadt)
Wahlkreis: Wat Mitte/Westenfeld
Funktion:
Sonstiges:
Familie im Dienst des Volkes
Eines der Kernthemen der AfD ist Familienpolitik. Das nationalistische, völkische und regressive Weltbild der Partei wird dabei in ihren Positionen und Vorschlägen zu diesem Themenbereich auf vielfache Art und Weise widergespiegelt. Besonders deutlich wird dabei das archaische Geschlechterbild der Partei.
Immer wieder betont die AfD in ihren Schriften, die Familie sei die „Keimzelle der Nation“. Die Wortwahl erinnert nicht umsonst an den Sprachgebrauch des Dritten Reichs, denn gemäß dem Verständnis der Partei können bestimmte Werte und „deutsche Tugenden“ nur innerhalb einer deutschen, funktionalen Familie weitergegeben werden. Geflüchtete oder migrierte Familien werden hingegen als Bedrohung für Deutschland und für den deutschen Volkskörper begriffen. Die AfD entwirft dabei ein dystopisches Untergangsszenario für Europa und hält umso fester an starren Kulturkonzepten fest.
Demografischen Problemen will die Partei mit einer Politik begegnen, die mindestens drei Kinder pro Familie voraussetzt. Dabei ist der AfD bewusst, dass große Familien im heutigen Kapitalismus finanzielle Schwierigkeiten erwarten können. Diese Probleme will die Partei lösen, indem sie nicht nur steuerliche Vorteile für kinderreiche Familien einführen möchte, sondern solche Formen des Zusammenlebens, die nicht in ihr Weltbild passen, indirekt finanziell in Form von steuerliche Belastungen „bestrafen“ will. Dazu gehören Patchworkfamilien, Homosexuelle und Kinderlose.
Der familialistische Fokus der Partei durchzieht viele Teilbereiche der Vorstellung von Politik der AfD. So betrifft das nicht nur die Renten- und Steuerpolitik der Partei, sondern auch Bildungspolitik und sogar grundlegende Regelungen des politischen Systems, wie das Wahlrecht. Wo einst der Grundsatz von „one man – one vote“ als einst fortschrittliche Errungenschaft erkämpft werden musste, setzt der Landesverband Sachsen auf andere Wege. Er geht so weit, in seinem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2014 das Familienwahlrecht zu fordern:
„Zur Umsetzung des Gleichheitsgrundsatzes im aktiven Wahlrecht und der Generationengerechtigkeit, treten wir für das aktive Wahlrecht der Kinder von Geburt an ein. Das Wahlrecht minderjähriger Kinder soll dabei als Familienwahlrecht wahrgenommen werden, indem die Stimme des Kindes bis zur Vollendung von dessen 16. bzw. 18. Lebensjahr jeweils von den Erziehungsberechtigten abgegeben wird.“
Bildungspolitik und antiquierte Geschlechterbilder
Die AfD lehnt Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter vehement ab. Gender Mainstreaming betrachtet sie als „totalitäres Gesellschaftsexperiment“, das zur „Auflösung der Geschlechter“ führen würde. Die Partei möchte nicht nur das Fach Gender Studies, dessen Theorien und Erkenntnisse sie partout nicht anerkennen möchte, sondern auch alle Gleichstellungsgremien an Universitäten abschaffen. Sie kämpft gegen modernen Sexualkundeunterricht an Schulen, dem sie eine „Früh- und Hypersexualisierung der Kinder“ vorwirft. Sie sieht darin die Gefahr, dass das klassische Familienbild entwertet und die Vielfalt des menschlichen Zusammenlebens beleuchtet werden würde. Der Landesverband NRW geht ein Stück weiter und erwägt in seinem Landesprogramm, Jungen und Mädchen „versuchsweise“ wieder getrennt unterrichten zu wollen: „Förderung von geschlechtergetrenntem Unterricht sind als Modellprojekte versuchsweise einzuführen und durch Forschung intensiv zu begleiten.“ Dass solche Praktiken unsere Gesellschaft Jahrzehnte zurück katapultieren würde, scheint die Partei nicht zu stören.
Des Weiteren lehnt die Alternative für Deutschland die Geschlechterquote ab, da diese Männer diskriminieren würde. Die Partei sieht sich als Vorkämpferin gegen das sogenannte „Meinungsdiktat“ und die politische Correctness. Vorzeigefrauen wie die homosexuelle Parteisprecherin Alice Weidel täuschen nicht über das antiquierte Geschlechterbild der AfD hinweg. Frauen und Männern werden dabei in tradierter Manier bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Bezeichnend ist hierfür die Rede von Björn Höcke in Erfurt, in der er deutlich werden lässt, welches Bild von Männlichkeit er vertritt und wie diese mit einer vermeintlichen Bedrohung durch Geflüchtete zusammenhängt:
„Liebe Freunde, wisst ihr, was das große Problem ist? Das große Problem ist, dass Deutschland, dass Europa, ihre Männlichkeit verloren haben. Ich sage: Wir müssen unsere Männlichkeit wieder entdecken, denn nur, wenn wir unsere Männlichkeit wieder entdecken, werden wir mannhaft. Und nur wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft. Und wir müssen wehrhaft werden, liebe Freunde!“
Homosexualität: Zwischen Ablehnung und Vereinnahmung
Das Thema Homosexualität ist unter den jeweiligen Landesverbänden in der AfD stark umstritten. Nicht umsonst findet man dazu nichts im Grundsatzprogramm. Während Landesverbände wie Baten-Württemberg den Wert eines Menschen „unabhängig von seinen privaten Interessen, seiner sexuellen Orientierung und seiner allgemeinen Lebensgestaltung“ betrachten, setzen Verbände wie Thüringen auf Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kind. Doch auch wenn einige Verbände scheinbar eine tolerante Haltung pflegen, betonen sie im nächsten Satz, dass Homosexualität nicht „überhöht“ werden dürfte und man die Finanzierung von homosexuellen Interessenverbänden, genannt „Homo-Lobby“, einstellen müsste. Nur aus der heterosexuellen Ehe würden Kinder hervorgehen, die für den Fortbestand der Nation und des deutschen Volkes von größter Bedeutung seien. Der Ausdruck „Keimzelle der Nation“ bekommt in diesem Zusammenhang eine völkisch-nationale Färbung, die das Wachstum der Bevölkerung im Vordergrund hat. Die Auseinandersetzung mit der Veränderung der Bevölkerungsstruktur und den damit einhergehenden neuen, sozialen Problemen nutzt die AfD, um völkisch orientierte, qualitative bevölkerungspolitische Maßnahmen zu fordern. Der AfD geht es nicht primär darum, einen Ausgleich der Anzahl an Staatsbürger*innen zu schaffen, sondern das sogenannte deutsche Volk vor einer vermeintlichen Selbstaufgabe zu bewahren. Gleichzeitig schafft es die AfD jedoch, Frauen und homosexuelle für sich zu vereinnahmen, indem sie eine Bedrohung durch Geflüchtete und Migranten für diese konstruiert und sich ihren Schutz auf die Fahne schreibt.
Fortschritt statt Altherrenpolitik
Die Positionen der AfD zu den Themen Geschlechter- und Familienpolitik können nicht nur als konservativ oder altmodisch, sondern als rückschrittlich und völkisch bezeichnet werden. Auch wenn es innerhalb der AfD unterschiedliche Lager geben mag, die teils eher wirtschaftsliberal bzw. völkisch-nationalistisch ausgerichtet sein wollen, verfolgen sie alle eine Politik, die kein Interesse daran hat, die unterschiedliche Stellung der Geschlechter in der Gesellschaft anzugleichen und die diversen Familienkonzepte zu fördern, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Ginge es nach der AfD, würden Frauen meist zu Hause die Kinder erziehen und Männer sich um „weltliche Angelegenheiten“ kümmern, was keineswegs dem Bild eines fortschrittlich denkenden Menschen entsprechen kann.
Name: Sebastian Greiswald
Geburtsjahr: 1990
Beruf: Gießereimechaniker
Funktion:
Sonstiges:
Name: Johannes Paul
Geburtsjahr: 1978
Beruf: Heilpraktiker
Funktion:
Sonstiges:
Name: Dirk Schneider
Geburtsjahr: 1965
Beruf: Immobiliengutachter
Sonstiges:
Ehemaliger Vorsitzender des AStA der Ruhr-Universität Bochum, ehemaliger Sprecher des Studierendenparlaments der Ruhr-Universität Bochum; (Angeblicher) Doktorand an der Fakultät für Chemie der Ruhr-Universität Bochum
Dirk Loose war ein hochschulpolitisch aktiver Student an der Ruhr-Universität Bochum. Er kandidierte mehrere Jahre für die Liste der Naturwissenschaftler und Ingenieure (NaWi) und wurde in verschiedene Ämter gewählt. Die Liste gibt sich seit ihrer Gründung als „pragmatisch und unpolitisch“ aus, jedoch wurde sie gegründet von und bestand mehrere Jahre aus aktiven AfD-Mitgliedern und -Unterstützern wie z.B. Sebastian Marquardt.
Dirk Loose, zu dem Zeitpunkt Sprecher des Studierendenparlaments, wurde im Bundestagswahlkampf 2013 in Bochum dabei gesehen, wie er Flugblätter der AfD am Hauptbahnhof Bochum verteilte.[1] In einem Werbevideo der AfD, welches am 25.09.2014 auf youtube hochgeladen wurde und dort immer noch online ist, hat Dirk Loose sogar eine Sprechrolle [2]. Neben ihm im Video zu sehen ist eine weitere Person aus der Hochschulpolitik der RUB, ein (ehemaliger) Aktiver der Liste der Geisteswissenschaftler (GeWi). Dirk Loose hielt sich aber nicht mehr lange in hochschulpolitischen Ämtern, nachdem er mehrfach als AfD-Aktivist geoutet wurde. Nach seinem Jahr Jahr als Sprecher des 47. Studierendenparlaments schied er aus. In der ehemaligen Auflistung der NaWi findet man weder ihn, noch Sebastian Marquardt.
Während der Wahlen zum 48. Studierendenparlament 2015/2016, die im Dezember 2014 statt fanden, wurde an über 50.000 E-Mail-Adressen von Mitgliedern der RUB eine e-Mail geschickt, in der einige Mitglieder von Listen, die Dirk Loose die ganze Zeit über für seine AfD-Unterstützung kritisierten, als linksextremistische Gewalttäter diffamiert wurden. Die Absender nutzten eine riseup e-Mail-Adresse und nannten sich selbst „RUB Knallhart“. Die RUB konnte nachweisen, dass die betreffenden E-Mail-Adressen alle über den Dienst-Account von Dirk Loose gesammelt wurden. Dies geschah mit Hilfe der Ausnutzng einer Sicherheitslücke in einem e-learning System der RUB, welche nach dem Vorfall geschlossen wurde [3]. Dirk Loose stritt die Vorwürfe ab und wurde von seinem damaligen Arbeitgeber, der Fakultät für Chemie, unterstützt, sodass direkte dienstrechtliche Konsequenzen ausblieben. Die RUB erstattete jedoch Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz NRW. Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Bochum wegen Geringfügigkeit eingestellt. Die Staatsanwaltschaft schätzte die zu erwartende Strafe als zu gering ein.
Laut eigenem Profil auf researchgate [4] ist Dirk Loose weiterhin an der Fakultät für Chemie im Rahmen seiner Doktorarbeit tätig. Jedoch findet man weder eine Büronummer, noch eine Telefonnummer auf den Webseiten der Fakultät. Er ist auch in keinem Lehrstuhl-Team gelistet. Weitere öffentlichkeitswirksame Auftritte für die AfD blieben seit 2014 aus.
1 [https://www.bo-alternativ.de/2013/09/25/am-rechten-rand-angekommen/]
2 [https://www.youtube.com/watch?v=5-9w5dn9g2g]
3 [https://stupa-bochum.de/images/SP48/Protokolle/Parlament/48-SP_Sitzung-1_Rev-7.pdf]
4 [https://www.researchgate.net/profile/Dirk_Loose]
Name: Christian Loose
Geburtsjahr: 1975
Beruf: Mitglied des Landtages
Bezirk: Bochum-Mitte
Wahlkreis: Langendreer West
Funktion:
Politische Gremien:
Werdegang in der AfD:
Sonstiges: